Zurück zu Startseite
Startseite
Schule
Abenteuer! Ausflüge und Expeditionen
Aktivitäten
Tourismus und Touren
Familien
Spass
Empfehlungen
Referenzen
Kultur
Spanisch-Programm
Spanisch für Erwachsene
Spanisch
für Jugendliche und Kinder
Kultur
Quetzaltenango (Xela)
Kosten für
Schule und Unterkunft
Gebühren für Schule und Unterkunft
Anreise
Links
häufig gestellte
Fragen
Freiwilligenarbeit
Politik
Die Geschichte Guatemalas
Gallery
Site
Map
Anmeldung
|
|
Hochphase und Untergang des Maya-Reiches
Als 1524, also 32 Jahre nach der Entdeckung Amerikas durch Columbus, die
Spanier unter Pedro de Alvarado in das Gebiet des heutigen Guatemalas
einfielen, war diese Region von den Nachfahren der Mayas dicht besiedelt.
Diese hatten etwa in den Jahren 300 bis 900 n.Chr. eine kulturelle
Hochphase erlebt, in der sie eine äußerst differenzierte
Wortbilderschrift sowie mathematische und astronomische Kenntnisse
entwickelten. Die Ursache für den folgenden Untergang des Maya-Reiches
ist bis heute nicht sicher geklärt, nach Meinung vieler Wissenschaftler
zerstörte eine ökologische Katastrophe nach und nach die einst blühenden
Maya-Metropolen, die dann vom Urwald überwuchert wurden. So lebten die
Maya-Nachfahren zum Zeitpunkt der spanischen Invasion in eher
bescheidenen Verhältnissen, betrieben Landwirtschaft und standen in
enger Verbindung mit der Natur.

Die Entdeckung Amerikas
Mit dem Einfall der Spanier verschlechterte sich die Lebenssituation für
die Mayas dramatisch: Sie wurden vertrieben oder zu Zwangsarbeit
genötigt; sie litten unter Misshandlungen, Hunger und den aus Europa
eingeschleppten Krankheiten. Innerhalb kurzer Zeit reduzierte sich ihre
Zahl von 800.000 auf etwa 100.000.
Die Unabhängigkeit Guatemalas
Ende des 18. Jahrhunderts formierte sich in dem von der
spanischen Krone ausgebeuteten Land der Widerstand, der 1821
zur Unabhängigkeit Guatemalas führte. Nach der
Unabhängigkeit entstanden riesige Kaffee- und
Bananenplantagen, die von inländischen Großgrundbesitzern
und zunehmend von ausländischen Firmen wie z.B. der "United
Fruit Company" geführt wurden. Politisch war das Land
instabil und oft diktatorischen Regimen unterworfen. Ein "Höhepunkt"
des Leidens der einfachen Bevölkerung stellte die Diktatur
von Jorge Ubico (1933-1944) dar, der Guatemala seinerzeit in
ein "großes privates Irrenhaus" (Aussage des damaligen Time-Korrespondenten)
verwandelte. Die Indígenas, wie die Maya-Nachfahren heute
bezeichnet werden, wurden aller Rechte beraubt, Folter und
Erschießungen nahmen unerträgliche Ausmaße an. In einem
Volksaufstand wurde die Regierung schließlich abgesetzt und
es folgten neun Jahre der Demokratie.

Unter
dem 1945 gewählten Präsidenten Juan José Arévalo wurde allgemeines
Wahlrecht eingeführt, Gewerkschaften wurden legalisiert und
Alphabetisierungsprogramme durchgeführt. Als allerdings sein Nachfolger
Jacobo Arbenz eine Landreform durchführen wollte, bei der neben
guatemaltekischen Plantagen auch die United Fruit Company teilenteignet
werden sollte, wurde die Regierung mit US-Finanzierung und CIA-Hilfe
1954 gestürzt.
Terroraktionen und Todesschwadrone
In den folgenden Jahrzehnten und unter wechselnder Regierung blieb das
Land in der Hand der Machtelite, die aus Großgrundbesitzern, Militärs
und zunehmend auch aus Industriellen bestand. Die Unterdrückung des
Großteils der Bevölkerung wurde durch verlängerte Ausnahmezustände,
Terroraktionen und den Einsatz von Todesschwadronen aufrecht erhalten.
Politik der verbrannten Erde
Ende der 1970er Jahre begann sich die Guerilla nach einigen
Ruhejahren wieder neu zu rekrutieren. Der Anfang der 1980er
Jahre amtierende Präsident Romeo Lucas García versuchte
diese mit seiner "Politik der verbrannten Erde" zu bekämpfen,
indem er ganze Ortschaften zerstören und einen großen Teil
der indigenen Bevölkerung ermorden ließ.
Sein Nachfolger, der religiöse Fanatiker Rios
Montt, der 1982 ins Amt kam, verfolgte die gleiche Politik
mit noch mehr Inbrunst. Während dieser beiden Amtszeiten
(1978-1983) wurden mehr als 100.000 Menschen, zumeist von
Militär, getötet, und über eine Millionen Menschen
flüchteten aus ihrer Heimat vor.
Auf dem Weg zur Demokratie
Seit 1986 hat Guatemala wieder zivile Präsidenten, doch erst
ab 1993 keimt Hoffnung auf eine wirkliche Demokratisierung
auf, nachdem der damalige Menschenrechtsbeauftragte der
Regierung Ramiro de León Carpio zum neuen Präsidenten
ernannt wurde. Doch gefangen zwischen Interessen von Militär
und Wirtschaft bewirkte auch er keine tiefgreifenden
Reformen. 1996 wurde Alvaro Arzú zum Präsidenten gewählt,
dessen größter Verdienst der erfolgreiche Abschluss der fast
10-jährigen Friedensverhandlungen und die Unterzeichnung des
endgültigen Friedensvertrages am 29.12.1996 war, der den
36-jährigen Bürgerkrieg beendete.
Der Friedensvertrag von 1996
Der großen Euphorie folgte allerdings recht bald die
Ernüchterung. Heute sind die wirtschaftlichen und
politischen Strukturen immer noch unverändert und die
Umsetzung vieler Vertragspunkte wird weiterhin verzögert. In
einigen wenigen Bereichen hat es Fortschritte gegeben, so
z.B. bei der Reform der Justiz. Als großer Erfolg gegen die
allgemeine Straflosigkeit wurden die langjährigen
Haftstrafen gegen Militärangehörige im letzten Jahr
beurteilt, die für den Mord an Bischof Gerardi vor vier
Jahren verantwortlich gemacht werden, der zwei Tage zuvor
den Menschenrechtsbericht über die Verbrechen des Militärs
während des Bürgerkrieges vorgestellt hatte.
Leider ist der Tod des Bischofs
keine Ausnahme: Sich für Menschenrechte und eine
Aufarbeitung der düsteren Vergangenheit einzusetzen, ist in
Guatemala immer noch sehr gefährlich. Tagtäglich erhalten
AktivistInnen und Büros von Menschenrechtsorganisationen und
viele JournalistInnen Morddrohungen, werden überfallen und
in nicht wenigen Fällen aus dem Weg geräumt. Offensichtlich
gibt es noch viele Menschen, besonders in den höheren Rängen
von Regierung und Militär, die sich ihrer Schuld und
Verantwortung in den Jahren des bewaffneten Konflikts
bewusst sind und die Aufklärung fürchten.
Es bleibt zu hoffen, dass der
Friedensprozess, der so deutlich stagniert und in manchen
Bereichen nicht anders als ein Rückschritt zu bezeichnen ist,
im Laufe der Zeit endlich in die richtigen Bahnen gelangt,
und die Festigung des erhofften Friedens Wirklichkeit wird.
Sources:
http://www.nationmaster.com/encyclopedia/History-of-Guatemala/
www. Guatemalensis.com / Timo
Berger |
Certified and Authorized Tour Guides
|